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Filmarchiv
Bornholmer Strasse
SDP
1989
Berlin:
Die Welt der Kommunisten steht Kopf, denn Gorbatschow hat die Perestroika ins
Leben gerufen und der Osten brodelt danach nur noch. Die Sowjetunion bröckelt an
allen Enden und Ecken. Jetzt gehen auch die DDR Bürger auf die Strasse, denn sie
wollen endlich mehr Freiheiten haben. Eigentlich wollen sie ihren Staat gar
nicht aufgelöst sehen, sondern nur frei reisen können, ihre Meinung sagen können
und auch mal ne West-Jeans kaufen dürfen. Viele Bürger sind schon über
Ostgrenzen in die BRD geflüchtet, die DDR Führung sieht sich von allen Seiten
bedroht und dann gibt Günter Schabowski im DDR Fernsehen eine Erklärung ab, die
er so nicht sagen hätte dürfen. Im fallen die Worte heraus, ab sofort dürfen
alle Bürger der DDR frei reisen...
Keine zwei Minuten später stehen Tausende an der Grenze auf der Bornholmer
Strasse und wollen nach Westberlin! Die Grenzer der DDR stehen buchstäblich
Kopf, ihre Vorgesetzten wollen keine verbindliche Direktive abgeben und der
Kommandant der Grenzwacht Bornholmer Strasse, Oberstleutnant Harald Schäfer,
steht völlig alleine da. Soll er auf seine eigenen Mitbürger schiessen lassen,
den Grenzbaum öffnen oder durchhalten bis Verstärkung kommt, die überhaupt nicht
geordert wurde?
So witzig kann ein „politischer“ Film sein... Auch wenn das Thema im Prinzip
sehr ernst ist und war, so witzig hat Regisseur Schwochow es in Szene gesetzt.
Die ganze Revolution hätte damals ganz anders ausgehen können, bereits lange vor
1989 wurden viele Menschen im Osten getötet, weil sie sich nicht dem
Sowjetsystem unterordnen wollten und das gleiche hätte auch in Deutschland
passieren können. Doch zum Glück waren alle besonnen genug, um die Zeichen der
Veränderung zu sehen, auch wenn sie noch so schwer wiegen und viele in den Ruin
trieben. Trotzdem geht es jetzt der ehemaligen DDR besser, als wenn sie ihre
Wirtschaft weiter in den Abgrund geritten und dann gar nichts mehr gehabt
hätten. Klar gibt es auch nach dem Millennium noch ein Ost/West Gefälle, das
aber mit jedem vergangenen Jahr kleiner wird, bis die DDR nur noch „Geschichte“
ist und nur noch nostalgische Gefühle auslöst. Zurück zum Film, das Cast ist
äusserst gut ausgesucht worden und spielt, wenn auch ein wenig überspitzt, sehr
gut die Panik, die damals die Grenzer der DDR erfasst hatte. Klar das auch viele
Klischees eingebaut wurden, aber genau dort gibt es sehr viel Humorpotenzial und
den kann Politik und Geschichte brauchen, so lernen auch Kids sehr gerne. Fazit:
Grandios gemachte Polit-, Historykomödie, die zeigt es hätte weitaus tödlicher
enden können.
Hintergrundinfos:
Der Film basiert auf einer Geschichte von Gerhard Haase-Hindenberg.
Zu vergleichen mit „NVA“.
BRD Spiel. 2014
Genre: Komödie, History
Min. ca. 89 DVD
Regie: Christian Schwochow
Drehbuch: Heide Schwochow, Rainer Schwochow
Produzent: Benjamin Benedict, Nico Hofmann, Matthias Adler, Sebastian Werninger
Darsteller/in:
Charly Hübner -
Oberstleutnant Harald Schäfer
Milan Peschel - Oberleutnant Ulrich Rotermund
Ulrich Matthes - Oberst Hartmut Kummer*
Rainer Bock - Major Peter Arndt*
Max Hopp - Hauptmann Burkhard Schönhammer
Frederick Lau - Feldwebel Jens Rambold*
Ludwig Trepte - Oberfeldwebel Axel Hoffmann
Robert Gallinowski - Zollrat Michael Krüger
Jasna Fritzi Bauer - Melitta
Ursula Werner - Monika
Katharina Lorenz - Ines
Thorsten Merten - Manfred
Margit Bendokat - Ilona Krüger
Hermann Beyer - Oberleutnant Heinz Wachholz
Peter Schneider - Jürgen Wiese
Jörg Simmat - Wolfgang Offenbach
Hilmar Eichhorn - Generalmajor Werner Geiger
Peer-Uwe Teska - Hauptmann Wilfried Ernst
Martin Reik - Oberleutnant Achim Zartmann
Nicholas Monu - Armando Machen
Timo Jacobs - Uwe
Luise Weiß - Westberliner Mädchen
Andrea Alic
Gerhard Haase-Hindenberg - ARD-Reporter
Karina Plachetka - Frau Schäfer
Peter Anders - Mann an Grenze
Marcel Batangtaris - Aufnahmeleiter ARD
Hans-Uwe Bauer
Franziska Breite - Westberliner Mädchen
Jan Hasenfuß - Zöllner
                     

                     
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