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20.000 Meilen unter dem Meer (1916) – 20,000 Leagues under the Sea

SDP
Während dem amerikanischen Bürgerkrieg zwischen Konföderation und Union, schwimmt auf dem Meer ein tödliches Ungeheuer, es versenkt wahllos Schiffe samt ihren Besatzungen. Deswegen schicken die Nordstaaten ein Forschungsschiff los, um das sagenhafte Monster zu suchen, zu erforschen und wenn möglich zu erlegen. Professor Aronnax übernimmt die Leitung der Reise, ihn begleiten seine Tochter, ein Assistent und ein Harpunier. Rasch werden sie fündig, denn an den Koordinaten, wo das letzte Schiff versenkt wurde, taucht ein stählernes Monster auf. Auch das Forschungsschiff wird angegriffen und schwer beschädigt. Aronnax und sein Team werden über Bord gespült. Doch das Monster entpuppt sich als ein von Menschenhand gebautes U-Boot – die Nautilus! Kaptän Nemo hat erbarmen mit den Ertrinkenden und lässt sie retten, sie müssen ihm schwören, keinen Fluchtversuch zu unternehmen, was sie machen, dafür zeigt er ihnen die Geheimnisse unter dem Meer.
Derweil fliehen einige Nordstaaten Kriegsgefangene mit einem Ballon aus einem Südstaatenkriegsgefängnis, mit Müh und Not erreichen sie eine unbekannte Insel, wo der Ballon runtergeht. Per Zufall liegt auch Nemos U-Boot vor der Insel, er sieht dem Ballon zu und entscheidet, seine Mannschaft soll einen der ertrinkt retten und zusätzlich noch eine Kiste an den Strand spülen lassen, damit die Männer auf der Insel überleben können.
Die Insel ist aber auch Heimat einer jungen Frau, die einst von einem skrupellosen Geschäftsmann als Kind hier ausgesetzt wurde. Da das Kind alleine aufwuchs, hat es merkwürdige Verhaltensweisen angenommen. Die geflüchteten Kriegsgefangenen stossen auf die Frau und kleiden sie neu ein.
Doch noch weiteres Unheil bedroht die Insel und Nemo, der Geschäftsmann hat Gewissensbisse, seine bösen Taten aus der Vergangenheit holen ihn als Alpträume heim! Er sieht, wie er die Prinzessin von Dakkar tötet und deren kleine Tochter auf der Insel aussetzt. Wegen seinem Gewissen muss er zur Insel fahren und das Mädchen suchen. Das Mädchen ist aber niemand anderes als Nemos Tochter, die er verzweifelt suchte, denn einst war er der Prinz von Dakkar! Doch der Geschäftsmann wollte seine Frau haben, deswegen intrigierte er gegen den Prinzen und log der englischen Besatzungsmacht vor, der Prinz plane einen Aufstand! Dadurch verlor der Prinz alles und schwor Rache...

Die zweite Jules Verne 20.000 Meilen unter dem Meer Verfilmung glänzt mit damals unvorstellbaren Unterwasseraufnahmen. 1916 waren Filmaufnahmen unter Wasser etwas brandneues, weshalb der Film natürlich hohe Beachtung erhielt. Auch die restlichen Trickaufnahmen sind gut (für damalige Verhältnisse) gelungen. Wobei man sich die Ausstattung des U-Bootes zu sehr „Hauswohnlich“ vorstellte. Auch das Kostüm von Nemo sieht eher aus wie der Weihnachtsmann! Die Geschichte wurde ziemlich abgewandelt, so hat Regisseur Paton gleich zwei Romane von Verne in die Story gebracht (20.000 Meilen unter dem Meer und die geheimnisvolle Insel). Zusätzlich hat er die Geschichten noch abgewandelt, damit sie zusammen passten. Für die damaligen Zuseher im Lichtspieltheater waren natürlich die Bilder am wichtigsten, die Paton immer wieder mit farbigen Filtern versehen liess. Dadurch wurde die Geschichte eher nebensächlich, sieht man sich den Film heute an, mutet es einen ziemlich komisch an, denn die Geschichten sind zu bekannt, als das man sie einfach so „läppisch“ zusammenbringen kann. Die Deutsche Synchronisation hat den Film überarbeitet und neu mit Sprache vertont, doch ausser den Originalsätzen aus Vernes Büchern, sind die Dialoge eher veralbernd ausgefallen, sprich, durch die neuen Dialoge wirkt der Film eher verulkt. Fazit: Historisch gesehen ist der Film sicher ein Meilenstein, vor allem der Tricktechnik wegen, der geschichtliche Inhalt jedoch ist eher ein wenig abstrus ausgefallen.

Hintergrundinfos:
Auf der aktuellen DVD sind zwei Variationen des Filmes zu sehen, eine verdeutsche mit neuer Synchronisation (wo die Texttitel stümperhaft entfernt wurden – man sieht sie immer wieder aufflackern) und eine zweite Originalversion, die nur englische Texttitel beinhaltet (man hat schlichtweg vergessen die mit Deutschen Untertitel zu versehen!). Das Produktionsbudget betrug zirka 200'000 $. Der Film basiert natürlich auf dem gleichnamigen Roman von Jules Verne.

Zu vergleichen mit „20.000 Meilen unter dem Meer 1954, 1997“.

US. Spiel. 1916 sw., Stummfilm
Genre: Sci Fi, Fantasy
Min. ca. 94 überarbeitete Version, 100 Originalversion DVD
Regie: Stuart Paton
Drehbuch: Stuart Paton
Produzent: Stuart Paton, Carl Laemmle*
Darsteller/in:
Lois Alexander - Prince Daaker's daughter as a Child
Curtis Benton - Ned Land
Wallace Clarke - Pencroft
Howard Crampton - Cyrus Harding
Jane Gail - A Child of Nature
Joseph W. Girard - Major Cameron
Dan Hanlon - Professor Aronnax
Allen Holubar - Capt. Nemo/Prinz von Dakkar
Ole Jansen
Noble Johnson
Leviticus Jones - Neb
Matt Moore - Lt. Bond
Martin Murphy - Herbert Brown
Edna Pendleton - Aronnax's Daughter
William Welsh - Charles Denver





 

         

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